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Björn Hausner

Kunstprojekte > Heidrun Waadt > Uebergriffe

UEBERGRIFFE
MAXIMILIANSFORUM MÜNCHEN 18. MAI – 2. JUNI 2002

Entgegen der Vorstellung, der Künstler könne vornehmlich nur allein und monomanisch seine Kunst entwickeln, arbeiten sechs Künstler seit zwei Jahren prozeßhaft an einem einzigartigen Ausstellungs-projekt, das von dem Gedanken der Integration, der Bereitschaft Neues aufzunehmen, der Zusammenarbeit und Urbanität getragen wird.

Die Münchener Künstler Björn Hausner (*1967), Christian Hinz (*1964), Bruno Kuhlmann (*1963), Petra Scherzer (*1961), Heidrun Waadt (*1968) und Eckhard Westermeier (*1952), realisieren in der Ausstellung UEBERGRIFFE die Idee von der Verbindung verschiedener künstlerischer Positionen zu einem zusammenschließenden Prozeß. In logischer Konsequenz konfrontiert UEBERGRIFFE die Besucher mit einem Projekt, in dem gemeinsame Ideenentwicklung, das Ineinandergreifen, Verknüpfen und Vernetzen eine Vorstellung von zukunftsorientierter Zusammenarbeit liefert.

Heidrun Waadt:

"Social Groups unterscheiden sich durch Codes, die sofort Zugehörigkeit signalisieren. Derer bedient sich die Werbung - und erzeugt Identifikation."

Heidrun Waadt's Arbeiten drehen sich schon immer um optische und gesellschaftliche Codes und deren Irritation. Z.B. "importierte" sie 1993 einen überdimensionalen Heuballen, der auch Ähnlichkeit mit einer Nackenrolle hatte, in die UBahnGalerie Universität.
In der Ausstellung "Credo" im Münchner Rathaus, beteiligte sich die Künstlerin mit einer Computeranimation, in die die Besucher/in sich per Joystick einschaltet und so den laufenden Film beeinflußt. In diesem Computerfilm geht es um die Normierung und Austauschbarkeit von Rollen, die Männer und Frauen in Comics einnehmen.
Mit dem Medium Film und dem Thema Identifikation befasst sich Heidrun Waadt auch in dem Projekt für "Uebergriffe".
Die Arbeit besteht aus 9 Monitoren, auf denen 6verschiedene Clips ablaufen. Die Filme bestehen sowohl aus realen Videoaufnahmen als auch aus am Computer animierten Bildern.
Die gesellschaftliche Umwelt als prägende Instanz für den Menschen und seine Entwicklung ist hier Thema. Umwelt ist Natur und Kultur – und in höchstem Mass gesellschaftlich bestimmt. Alle Produkte der Gesellschaft – alle gesellschaftlichen Entwicklungen ergeben unsere Umwelt. Ein wichtiger Teilaspekt sind die Maschinen - von unserer Gesellschaft erfunden und gepflegt – und zu annähernd menschlicher Intelligenz und Form weiterentwickelt: die Roboter. Der Umgang mit ihnen und sie selbst sind Thema dieser Arbeit.
Fitnessmaschinen machen in gewisser Weise Menschen zu Robotern, da ihre Bewegungen ähnlich einfach werden, wenn sie auf ihnen trainieren. Diese Ähnlichkeit und auch die Differenz greift die Arbeit auf und montiert sie zu Assoziationsketten zusammen. Die Filme bestehen aus einer Kombination aus Video und Computeranimation.
Die Untersuchung unserer Klischeewelt findet diesmal am Thema Fitness statt. Dabei werden Menschen und Maschinen bildlich in eine ähnliche Situation gebracht. Steht Fitness eher dem menschlichen oder dem maschinellen näher? Sind wir in puncto Fitness genauso in automatische Abläufe eingebunden wie bei der Bildung unserer Persönlichkeit? Ist unser Fitnessbedürfnis gesellschaftlich oder persönlich bestimmt?
Fremdbestimmung und Nichtautonomie ist schon immer in den Arbeiten von Heidrun Waadt ein Untersuchungsaspekt. Fitness – die klassische Begegnung von Mensch und Maschine. Beim Trainieren an Fitnessgeräten wird der Ablauf der menschlichen Tätigkeit und der maschinellen Funktion im Video optisch übereinandergelegt und beides scheint zu verschmelzen. Ist es demnach kein Zufall, dass ausgerechnet der maschinengestählte Arnold Schwarzenegger zum Prototyp des menschlichen Cyborgs geraten ist? Auf einem anderen Screen „tanzt“ ein Roboterballett was aber wieder nur die Kehrseite der Mensch-Maschine-Analogie klarmacht: so präzise die Roboter-bewegungen auch sein mögen, mit den menschlichen Möglichkeiten konkurrieren können sie nicht. Heidrun Waadt setzt bewusst besonders einfache Roboter ein, um die steife Monotonie ihrer Bewegungen hervortreten zu lassen.


Installation von Heidrun Waadt, Uebergriffe, Maximiliansforum München,
2002


Videostill, "Uebergriffe", 2002


Videostill, "Uebergriffe", 2002


Videostill, "Uebergriffe", 2002


Videostill, "Uebergriffe", 2002


Videostill, "Uebergriffe", 2002


Videostill, "Uebergriffe", 2002


Videostill, "Roboson", 2002


Videostill, "Roboson", 2002

Heidrun Waadt – Roboson
Videoclip, ca 2:30 Min.

Heidrun Waadt setzt sich in ihren Filmen z.B. mit der Begrenztheit der Maschine – in diesem Fall Roboter - auseinander. Der Videoclip „Roboson“ besteht aus einer Kombination aus Video und Computeranimation.
Die Untersuchung unserer „Klischeewelt“ findet diesmal am Thema Roboter statt. Gerade Frauen haben ein grosses Bedürfnis nach Fitness, um einen attraktiveren Körper zu haben.
Im Video wird die Begrenztheit des Roboters anhand der Begrenztheit seiner Bewegung und sprachlichen Äusserung gezeigt. Nur was der Mensch programmiert hat, kann der Roboter tun. Gleichzeitig werden die Roboter in Situationen gebracht, die Anklänge an menschliche oder auch urbiologische Verhaltensweisen haben: z.B. Zuwendung und Zärtlichkeit einer Paarbeziehung, oder das Imponiergehabe bei der Balz, oder Kampfmechanismen. Diese werden nur in reduzierter Weise angedeutet, so dass das Maschinelle im Vordergrund bleibt.

Fremdbestimmung und Nichtautonomie ist schon immer in den Arbeiten von Heidrun Waadt ein Untersuchungsaspekt. Heidrun Waadt setzt bewusst besonders einfache Roboter ein, um die steife Monotonie ihrer Bewegungen hervortreten zu lassen.

Heidrun Waadts Arbeiten drehen sich schon immer um optische und gesellschaftliche Codes, und deren Irritation. In der Ausstellung „Schrift und Bild in Bewegung“ im Münchner Gasteig beteiligte sich die Künstlerin mit einer interaktiven Computerinstallation. In diesem Computerfilm ging es um die Normierung und Austauschbarkeit von Rollen, die Männer und Frauen in Computerspielen einnehmen. „BlondComicClicheGirl erzählt eine Folge aus einer Serie, es ist nur eine Sequenz aus einem Ganzen herausgenommen, ein Ganzes, das aber seinerseits nur aus eine Anhäufung gleichwertiger Oberflächen besteht. Eine schrill bunte Erzählung wird ausgelöst, die sich in ihrer Interaktivität direkt an den Betrachter wendet und ihn in seine eigenen Phantasien verwickelt, bedient er den Joystick, der ihm auf einem rosa Podest angeboten wird. Der Betrachteruser wird Teil der Geschichte, der Teil, der er immer schon gewesen ist, waren es doch seine Vorstellungen, die die „Zutaten“: Personen, Requisiten, Räume und Situationen erst hervorgebracht haben. Jetzt fallen sie auf ihn zurück, witzig, frech, subversiv und ein wenig verboten.“ (Zitat Cornelia Osswald Hoffmann)


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